Wort der Woche 36/2017 – schnippisch
Auf das Wort der Woche wurde ich dieses Mal durch Twitter aufmerksam. Die Userin @Leihnana ist der Meinung, dass das Wort viel zu selten verwendet wird. Ich kann mich zwar erinnern, dieses Wort in einer Unterhaltung in den letzten Wochen oder Monaten gehört zu haben, aber im Alltag begegnet es mir in der Tat sehr selten.
schnippisch
Schnippisch.
Das Wort wird ja nur noch so selten benutzt, da merkt kaum noch einer, wenn man's mal ist.
Schnippisch.— Leihnana (@nana_beriel) August 31, 2017
Bedeutung von schnippisch
Das Wort wird oft in Bezug auf Frauen oder Mädchen verwendet und bedeutet so viel wie kurz angebunden, spitz und oft respektlos, ungezogen 1.
Beispiel: Sie gab ihm eine schnippische Antwort.
Herkunft
Die Etymologie mancher Wörter ist sehr interessant. Die Herkunft dieses Wortes hätte ich so nicht vermutet, aber sie ist absolut logisch. Grundlage ist schnippen, (mit den Fingern) einen kurzen, knipsenden Ton erzeugen oder mit der Schere zuschnappen. Etwas (ein-)schneiden, snippen. Ein Schnippel ist ein kleines abgeschnittenes oder abgerissenes Stück.
Im 16. Jahrhundert wurden aufschnüppig, aufschnüppisch, schnüppig für hochmütig, naseweis, keck, vorlaut verwendet. Man konnte zu jemandem (auf)schnuppen, also die Luft lauft durch die Nase ausstoßen oder schnauben2.
Ich verwende den Ausdruck hin und wieder. Manchmal verwende ich die Ausdrücke“keifig“ bzw. „Keifstimme“, die bedeuten bei mir das Gleiche wie „schnippische Stimme“. Diese Stimmen erlebe ich fast nur bei bei älteren Frauen aus einer bestimmten deutschen Region. Es klingt tatsächlich „schneidend“, sehr unangenehm und leider waren die Personen, die diesen Tonfall hatten, auch von der Art her überheblich.